Zugehörigkeit – eine der größten Motivationen im Leben.
Fast jeder möchte irgendwo dazugehören.
Manchmal ist es deshalb einfacher und vor allem bequemer, bei Menschen zu bleiben, die einem nicht gut tun, als für sich selbst einzustehen. Hauptsache wir sind nicht allein. Hauptsache, es gibt überhaupt jemanden, für den wir wichtig sind. Ja, ja, so lässt sich prima aushalten in der Opferrolle. Versunken im Selbstmitleid und im ständigen Klagen darüber, dass der andere dies oder jenes getan hat, was uns immer wieder auf die Palme bringt. Wenn wir uns nicht darüber bewusst werden, dass wir in solchen VerBINDUNGEN in Abhängigkeit stehen, weil der andere die Löcher stopft, die wir selbst nicht füllen können, werden wir weiterhin starr und handlungsunfähig bleiben. Wir brauchen einander. Das hat mit Liebe wenig zu tun.
Wenn wir jedoch ehrlich auf die Beziehungen schauen, die wir pflegen und sehen, welche Muster wir selbst am Leben halten, nur um geliebt zu werden oder Aufmerksamkeit zu bekommen, können wir aussteigen aus diesem Spiel. Erst wenn wir erkennen, dass wir mindestens 50% Verantwortung an diesen Spielen tragen, ist eine Veränderung möglich.
Jeder von uns kann jederzeit entscheiden, aus diesem Spiel auszusteigen. Wenn das Fass voll ist, ist es voll. Wenn kein Grund mehr da ist, um zu bleiben, braucht auch niemand mehr einen, um zu gehen. Das gilt nicht nur für Partnerschaften, sondern auch für Familienmitglieder und Freunde. Die Bereitschaft, einen Menschen gehen zu lassen birgt manchmal die Chance auf echte Liebe.
Und plötzlich, nachdem wir eine Entscheidung für uns getroffen haben, stellt sich raus: Wir sind gar nicht allein. Wir haben einen guten Freund dazu gewonnen. Nämlich uns selbst. Die allerwichtigste Zugehörigkeit ist die, die wir in uns spüren. Wir gehören hierher. So, wie wir sind. Und nicht anders.
Liebevolle Grüße
Eure Kerstin
Kommentar schreiben
Brigitte Meidel (Mittwoch, 19 Juni 2019 23:33)
Sehr schön formuliert! Danke!�