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Vom Drama zur Heldenreise

Jeder hat sie: Die Dramen aus der Vergangenheit. Wir können dies oder jenes nicht, weil … wir haben Angst vor xyz, weil … wir können nicht zu uns stehen, weil … Ja, wir finden tausend Gründe und bekräftigen damit den Negativ-Anteil ist uns.

 

Als Kind war ich oft in einer Vermittlerposition. Ich dachte, es sei meine Aufgabe, Menschen miteinander zu verbinden oder Streit zu schlichten. Deshalb wurde Frieden zu einem zentralen Thema in meinem Leben. Dadurch habe ich ein schwaches ICH aufgebaut. Weil ich oft damit beschäftigt war, nach anderen zu schauen. Andere waren wichtiger als ich selbst. Was mir heute aber auch bewusst ist: Ich habe dadurch die Möglichkeit gehabt, ein starkes WIR aufzubauen. Ich bin eine hervorragende Brückenbauerin. Ich habe früh verstanden, dass ich keinem diene, wenn ich Partei ergreife und urteile. Das ermöglicht es mir heute, neutral und mit Klarheit auf Konflikt-Situationen zu schauen. Ich kann wertfrei zuhören, was in Problem-Situationen sehr dienlich ist. Ich erfasse schnell, wie es wirklich ist.

 

Diese Aspekte sind hinzugekommen. Was so viel heißt: Ich habe in dem, was für mich einst negativ schien, das Positive entdeckt. Ich habe quasi meine Vergangenheit neu eingerahmt. Wie sagt Jack Kornfield so schön: „Vergebung bedeutet, dass man aufhört, sich eine bessere Vergangenheit zu wünschen.“ Die Aussöhnung mit der Vergangenheit ist wichtig, wenn ich in einer kraftvollen Gegenwart leben möchte. Deshalb habe ich abschließend zwei Fragen an dich:

 

Gibt es etwas, wofür du andere Menschen noch heute die Schuld gibst?
Hätte irgendetwas in deiner Vergangenheit anders laufen müssen?

 

Wenn du eine dieser Fragen mit einem JA beantwortet hast, kommt hier die viel wichtigere hinterher:

Was ist das Positive daran?

 

Alles hat zwei Seiten.
Finde sie heraus.
Es kann befreiend sein.

Erzähle dir deine Geschichte neu.
Stelle andere Fragen.
Werde vom Opfer zum Schöpfer.

 

So wird aus einem Drama (d)eine Heldenreise.

 

Herzensgrüße
Kerstin

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