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Ulrike Hirsch malte sich von Selbstzweifeln frei

Als ich Ulrike Hirsch fragte, ob sie mit mir ein Interview machen würde, sagte sie spontan zu. Dass ich ihre Malereien liebe, muss ich ja nicht wirklich erwähnen, da sie meine persönliche Buchcover-Lesezeichen-Schlafzimmerbilder-Geschenkbüchlein-Illustratorin ist.  Also los geht’s:

 

Ulrike, deine Kunst ist außergewöhnlich und wird von vielen Menschen geliebt. War das schon immer so?

 

Nein, das war nicht schon immer so. Es war ein sehr intensiver und reicher Weg mit vielen Tälern und Bergen.

 

Kann ich mir gar nicht vorstellen. Was hat sich verändert?

 

Vieles hat sich verändert. Weil ICH mich verändert habe. Meine Kunst ist mit mir gewachsen und gereift. Ich habe immer schon liebend gern gemalt und gezeichnet. Meine Familie und viele Lehrer in der Schule haben mich dabei auch unterstützt. Als ich dann jedoch Kunst studiert habe, war das anders. Ich wurde viel kritisiert und bewertet (und zwar nicht auf „produktive“ Weise), was dazu führte, dass ich an meinen Fähigkeiten zu zweifeln begann und eine kreative Blockade entwickelte, so dass mir das Malen letztendlich kaum noch Freude machte und mein Selbstvertrauen nicht besonders groß war. Gleich nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, begann ich, mich frei zu malen. Ich kam wieder in den kreativen Fluss, entdeckte und entwickelte nach und nach das Heilsame Intuitive Malen, das ich nun schon lange an andere Menschen weitergebe, und erlebte mehr und mehr, dass meine Bilder und Werke den Menschen Freude schenken. Ich bin jetzt seit zehn Jahren als freiberufliche Künstlerin tätig. Das alles geschah Schritt für Schritt, ganz sanft und liebevoll, so dass ich mit meinen Werken und meine Werke mit mir wachsen und erblühen konnten.

 

Dann bin ich aber sehr glücklich, dass du dich „frei gemalt“ hast. In der Zeit, in der du gezweifelt hast – was genau hat dich durchhalten lassen? Du hättest ja auch aufgeben können.

 

Nun, genau genommen habe ich aufgegeben. Ich hatte keine Ahnung, wie es nach meinem Studium weitergehen sollte. Alles, was ich hatte, war das Verlangen, zu malen. Oh ja, es war ein tiefes Verlangen, fast schmerzhaft, das mich antrieb. Ich dachte nicht darüber nach, ich gab einfach nach und tat das, was ich am liebsten tun wollte. Malen. Nur für mich. Also, um Deine Frage ganz klar zu beantworten: Mein tiefes Verlangen zu malen hat mich jeden Tag weitermachen lassen. Ich würde nicht sagen, dass ich durchgehalten habe. Durchhalten tut jemand, der ein Ziel vor Augen hat. Ich hatte keins, außer jeden Tag aufs Neue zu malen. Einfach so. Neues ausprobieren, Farben entdecken, Malereien beim Wachsen beobachten… das war mein Lebensinhalt. Mir war auch nicht klar, wie ich jemals irgendwie Geld verdienen sollte oder wo ich arbeiten sollte. Darum ging es mir in dieser Zeit nicht. Das kam später.

 

Du schreibst, dass du erst nur für dich gemalt hast. Heute kannst du von deiner Kunst leben. Dazwischen liegt sehr viel Wachstum. Vor allem persönlicher Natur. Was hat dich auf deinem Weg gestärkt? Hast du alles alleine geschafft?

 

Oh ja, ich bin wirklich sehr viel gewachsen – immer wieder über mich hinaus. Und, nein, ich habe es nicht alles allein geschafft. Ich hatte Menschen in meinem Leben, die streckenweise viel mehr an mich geglaubt haben als ich. Vor allem Ulrike, meine andere Hälfte, war immer eine große, ja, unersetzliche Hilfe und Begleitung. Sie hat mich stets ermutigt, neue Schritte zu wagen, groß zu denken, meine Visionen zu verfolgen und immer weiter zu machen.

 

Gab es ein bedeutendes Erlebnis in deiner Künstlerlaufbahn, welches dir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist, von dem du uns gerne erzählen möchtest?

 

Nun, es gab nicht „das eine Erlebnis“, sondern eher viele kleine, aber deshalb nicht weniger wichtige Entscheidungen, Begegnungen, Erlebnisse, Erkenntnisse und Schritte, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin.

 

Welche Erkenntnis hat auf dein Leben wirklich Einfluss genommen?

 

Die Erkenntnis, dass die Liebe zu mir selbst der Schlüssel zu Freude, Gesundheit und Reichtum auf allen Ebenen ist. Es ist so wichtig, dass wir uns selber wertschätzen. Nicht nur für das, was wir TUN oder HABEN, sondern vor allem für das, was wir SIND. Für unsere lichten und dunklen Seiten. Für ALLES, was wir sind. Diese Erkenntnis ist seitdem ein essentieller Bestandteil meiner Arbeit geworden. Ich male sie in meinen Bildern. Ich singe von ihr. Und ich teile sie in meinen Intuitiven Mal-Workshops immer wieder mit den Menschen.

 

Das ist wundervoll und genau dafür schätze ich dich!  Wenn du den Lesern dieses Interviews auf diesem Wege ein Kunstwerk von dir „schenken“ dürftest. Welches wäre das? Würdest du begleitend dazu etwas sagen wollen?

 

Oh, da gibt es viele. Ein ziemlich aktuelles Bild von mir,
welches viele Menschen anspricht, ist: „Ozean der Liebe“

Es berührt ein sehr grundlegendes Thema in uns allen: das Vertrauen ins Leben. Ich denke, das Bild spricht schon ganz stark für sich, doch folgende Worte würde ich gern noch hinzufügen: „Lass Dich fallen in die Arme der Liebe und erlebe, wie Du getragen wirst vom Leben. Du bist geliebt. Du bist wunderbar. Du bist ein Kind der Liebe.

 

Eine schöne Botschaft. Danke dafür. Das Bild hängt übrigens auch bei mir im Schlafzimmer und ich liebe es. Du bist ja nicht nur als Illustratorin tätig, sondern machst auch Musik. Wie kam es dazu? Gab es Hürden, die es diesbezüglich zu überwinden gab? Wenn ja – wie hast du es geschafft?

 

Wie es dazu kam? Ich habe Musik schon immer geliebt. Bereits als Kind war ich in der Schule in einer Singegruppe, und als Teenager habe ich mich ins Klavier- und Gitarrespielen verliebt. Ich habe ständig und überall Musik gehört, Biografien von meinen Lieblingsmusikern verschlungen und schon ziemlich zeitig angefangen, mir selber Lieder und auch Hörspiele auszudenken. Diese habe ich dann auf meinem kleinen Kassettenrecorder aufgenommen und meiner Familie und Freuden vorgespielt. Später auf dem Gymnasium hatte ich eine Band. Wir waren eine bunte Mischung aus Punks, Hippies und allem dazwischen. Das war toll! Das Musizieren war für mich damals ebenso wichtig wie das Malen und Zeichnen.

 

Als ich mich entschied, Kunst zu studieren, blieb die Musik stets mein treuer Begleiter. Ich schrieb weiterhin Lieder und trat hier und da mit meiner Gitarre als Solo-Künstlerin auf. In den letzten Jahren wurde es etwas weniger, da ich aufgrund meiner wachsenden Bekanntheit als Illustratorin und Malerin den größten Teil meiner Zeit mit Pinsel und Papier verbringe. Das heißt aber nicht, dass ich die Musik weniger liebe. Ich hab da schon auch noch so einige Ideen, die ich bestimmt noch umsetzen werde…

 

Du hast auf Youtube nicht nur Musikstücke, sondern auch jede Menge Mitschnitte von Malereien sowie wunderbare Botschaften, die sofort ins Herz gehen. Gibt es ein Lieblingsvideo?

 

Sie sind alle meine Lieblinge. Jedes Video war ein einzigartiges Projekt mit seinen eigenen Qualitäten. Ich mag die Mitschnitte von Bild-Entstehungen, bei denen die Zuschauer in zehn Minuten noch einmal den ganzen, großen Geburtsprozess eines Bildes erleben können. Und ich mag auch die Schnipsel-Spielerei „LIEBE LEBEN GEBEN“. Das Video „ERDENHERZ“ war auch sehr spannend, weil ich dort überhaupt nicht wusste, was entstehen würde, geschweige denn ob überhaupt etwas entstehen würde. Oder die Rückwärts-Zeichnung „AN INTUITIVE DRAWING“… ja, Du siehst, ich hab sie alle lieb.

 

Welches Video würdest du gerne den Lesern, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit, mit auf den Weg geben?

 

Da der Hauptbestandteil meiner Arbeit die Liebe ist, passt das „LIEBE L(i)EBT“-Video hier sehr gut. Als ich diese Illustrationen anfertigte, war ich so berührt, dass mir beim Zeichnen die Tränen kamen. Ich liebe dieses kleine, muntere, unschuldige und grenzenlos gütige Herz in den Bildern. Wenn ich mir diese Bilder-Reihe anschaue, lerne ich immer noch mehr dazu. Wir können immer noch mehr lieben und noch tiefer empfinden, noch freier und erfüllter werden, noch mehr ankommen in unserem Herzen und in der Liebe. Mit der Filmmusik, die ich extra dafür aufgenommen habe, ist dieses Video für mich ein wunderbarer Herzöffner. Und ich teile es gern mit der Welt.

 

Liebe Ulrike, danke für deine Zeit, die wunderbaren Botschaften, das Video, welches ich auch bezaubernd finde und vor allem danke, dass wir uns begegnet sind und miteinander wachsen durften. Magst du den Lesern am Ende dieses Interviews noch etwas sagen?

 

Ich wünsche uns allen ganz viel frei fließende, lebendige und wahrhaftige LIEBE im Herzen. Immer und überall. Für uns und andere. Für das, was wir sind und für das, was wir tun. Für unser Licht und für unser Dunkel.

Für alles.

In Liebe, Ulrike

 

Was soll ich da noch hinzufügen?

Nichts! Es ist alles gesagt.

 

Wer Ulrike gerne „besuchen“ oder Kunstwerke von ihr erwerben möchte, darf dies gerne tun.

 

Facebook: www.facebook.com/ulrikehirschkunst
Homepage: www.ulrike-hirsch.de

 

Alles Liebe
Eure Kerstin

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